Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Warum werden am Mainufer die Augen geschlossen was die Corona-Auflagen betrifft?

Wir bekommen ständig die »Party-Geschehen« am Mainufer mit. So konnten wir am Freitag- und Samstagabend mal wieder Zeugewerden, dass am »Perth Inch« die Corona-Beschränkungen absolut nicht eingehalten werden. Laut Polizeibericht wurde zwar kontrolliert, aber lediglich ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz geahndet. Warum werden am Mainufer sämtliche Augen geschlossen?

Gleichzeitig haben Gastronomie und kulturelle Einrichtungen wegen der Corona-Beschränkungen ums Überleben zu kämpfen und werden sogar noch mit völlig überzogenen Bußgeldern (bis 5000 Euro) für vielleicht eine kleine unbeabsichtigte Unaufmerksamkeit bedacht! So sind insbesondere die Betreiber der »Arche Noah« immer noch in tiefer Sorge: Denn wenn das Ordnungsamt wirklich dieses extreme Bußgeld von zwei Mal 5000 € nicht zurückzieht, wissen die Betreiber nicht, wie sie ihr Geschäft weiterführen können. Nach Umfragen hier in Aschaffenburg bangen 90 Prozent der Gastronomiebetreiber – also fast alle – um ihre Existenz. Kinos, Eventveranstalter,  heater etc. fahren ein Zuschussgeschäft und begehen »finanziellen Selbstmord «, wie Claus Berninger feststellt. Er hatte schon in einer Stadtratssitzung darauf aufmerksam gemacht, wie es in Aschaffenburg ohne Gastronomie und Kultur aussehen würde. Auch dem Tourismus wäre ein Aus der Gastronomie und Kultur nicht förderlich. Berninger hat seine Konsequenzen gezogen und lässt den »Colos- Saal« geschlossen. Der Hofgarten öffnet für eine einzige Vorstellung, um gegen die existenzbedrohenden Beschränkungen zu demonstrieren. Mal sehen, wie die anderen Veranstalter handeln werden.

Wir gesetzestreuen Bürger stehen weiter schön brav in Schlangen, halten Abstand, tragen unsere Masken und desinfizieren Einkaufswagen und unsere Hände. Wir haben ein Infektionsschutzgesetz, welches in Anbetracht der Corona- Pandemie in Kraft getreten ist! Dieses gilt für alle! Warum sollen wir uns eigentlich noch tagtäglich bemühen, den Corona-Auflagen nachzukommen, während anderen quasi erlaubt wird, durch Wegsehen diese Auflagen nicht einhalten zu müssen? Verlagern wir doch alle Einkaufsgeschäfte und alles Kulturelle an den »Perth-Inch« und die Suiccardusstraße, denn da gelten die Corona-Beschränkungen anscheinend nicht.

Gabriele Meister und Rudolf Lang, Aschaffenburg