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Verkehrswende sieht anders aus

Es ist beeindruckend, die 32 Seiten Lobeshymnen auf die Errungenschaften der Verkehrspolitik und der Ingenieurskunst beim Ausbau der A 3 zu lesen. Kein Wort fand ich, dass dieses tolle Bauwerk auch einen erheblichen Beitrag dazu leistet, das Klima schwer zu beschädigen. Da werden verpflichtende Ziele im Pariser Klimaschutzabkommen unterzeichnet und es geht grad so weiter wie bisher. Nach dem Motto „Die Rettung der Welt können wir uns nicht leisten, sonst bliebe das Wachstum auf der Strecke“ wird die A3 weiter ausgebaut, der Dannenröder Forst für die A 49 gerodet, die B 469 auf Kosten des Waldes verbreitert und so weiter. Nicht nur tiefe Einschnitte in die Natur werden durch Autobahnen verursacht. Weniger bekannt ist, dass durch den verbauten Beton fast ebenso viel CO2 in die Atmosphäre gelangt wie durch den Verkehr.

Eine Verkehrswende sieht anders aus. Seit Jahrzehnten klagen Spediteure darüber, dass der Transport von Gütern auf der Schiene zu teuer wäre und im Vergleich zur Straße nicht konkurrenzfähig. Der Ausbau der Schiene würde weniger Fläche verbrauchen und wäre bedeutend klimafreundlicher. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in Berlin begrüßt die geplante CO2-Steuerbefreiung für LKW oder die Abwrackprämie für LKW, statt mehr Steuergelder in den Ausbau der Bahn zu lenken. PS-starke SUVs mit Alibi-Hybridmotoren werden steuerlich königlich subventioniert und weiterhin mit Vollgas in die falsche Richtung gefahren. Wann endlich begreifen wir, dass wir uns einen Lebensstil angewöhnt haben, der auf Kosten der künftigen Generationen und der armen Länder im Süden geht und nicht mehr verantwortbar ist?

fdg