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Entsorgung von Atommüll

Atomschutt auf Hausmülldeponien - Grüner Umweltminister setzt auf Zwang bei der Entsorgung

ÖDP-Bundesvorsitzender und ÖDP-Atomexperte wollen lieber sichere Entsorgung


„Kaum zu fassen, statt ihn sicher zu entsorgen, zwingt der grüne Umweltminister in Kiel den Atomschutt nun normalen Deponien auf“, ärgert sich der ÖDP-Bundesvorsitzende Christian Rechholz. 50 000 Tonnen Atomschutt aus dem Rückbau des Kernkraftwerks Brunsbüttel sollen in den beiden Hausmülldeponien Lübeck-Niemark und Johannistal in Ostholstein direkt an der Ostsee entsorgt werden. Hintergrund der Zwangszuweisungen: Die Betreiber der Atomkraftwerke und die Betreiber der Hausmülldeponien in Schleswig-Holstein konnten sich über eine Einlagerung nicht einig werden. Dieser Bauschutt ist nicht radioaktiv, versichert der grüne Umweltminister Jan Philipp Albrecht in einer Pressekonferenz.

„Zwangszuweisungen sind nur deshalb nötig, weil die Abfälle wohl doch nicht ganz so ungefährlich sind, wie der grüne Umweltminister Albrecht glauben machen will. Nicht ohne Grund engagieren sich auch ÖDP-Mitglieder vor Ort in einer Bürgerinitiative. Sie sorgen sich um ihre Gesundheit und die ihrer Kinder. Vor allem halten sie es nicht für ausgeschlossen, dass langfristig doch noch radioaktiv belastetes Material auf den Hausmülldeponien landet. Nach dem bisherigen Vorgehen des grünen Ministers können wir diese Sorge verstehen,“ erklärt Christian Rechholz: “Dass ausgerechnet die Deponie im Wahlkreis von Grünen-Chef Robert Habeck keinen Atommüll entsorgen muss, ist vermutlich reiner Zufall", schmunzelt der ÖDP-Bundesvorsitzende.

10 Mikrosievert pro Jahr – das ist der zulässige Grenzwert für alle Menschen, die beim Abriss direkt mit dem Baumaterial in Kontakt kommen. „Die Freigabegrenze von 10 Mikrosievert sagt aber nichts aus über die Menge der tatsächlichen Radioaktivität, sondern nur über die Konzentration des radioaktiven Materials im Bauschutt. Wenn diese Konzentration zu hoch ist, kann durch Zugabe von unbelastetem Bauschutt die Freigabe erreicht werden. Dadurch ändert sich aber nichts an der gesamten Strahlenbelastung,“ so Prof. Klaus Buchner, Kernphysiker und Atomexperte der ÖDP. Die Partei tritt dafür ein, dass der Atomschutt absolut sicher in Gebäuden untergebracht wird, die eine Verwitterung des Verpackungsmaterials verhindern. Schließlich finden sich unter der Erde Milliarden von Bakterien, die die Behältnisse zersetzen.