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Pressemitteilung

Katastrophenmanagement in Zeiten der Klimaveränderung

Bisherige Schlafmützigkeit zwingt zu Konzepten im Umgang mit steigenenden Temparaturen. Aber wir brauchen auch den Verzicht auf Fossile, damit die Lage nicht unkontrollierbar wird. Wir müssen zweigleisig fahren: Kohlendioxid einsparen und unsere Stadt für die Klimaänderung ertüchtigen.

Am Katastrophenmanagement scheiden sich ganz offensichtlich die Geister: Während die eine Seite eine rasche Senkung des CO2-Ausstoßes fordert, setzt die andere auf sogenannte Klimaanpassungsstrategien. Diese Haltung erscheint dann problematisch, wenn unter Klimaanpassung ausschließlich technische Lösungen wie höhere Dämme, Flutpolder etc. verstanden werden. Als ob die Klimaveränderung ein Problem ist, das sich allein mit Hilfe von Ingenieuren bewältigen lässt. Gleichzeitig ist es eine fatalistische Position, denn sie enthält das indirekte Eingeständnis, dass die Klimaveränderung nicht mehr aufgehalten werden, sondern nur noch ertragen werden kann.
Sind wir wirklich so hilflos, wie uns gern suggeriert wird? Nicht, wenn wir beide Positionen miteinander verbinden. Dazu ÖDP-Stadtrat Bernhard Schmitt: „Wir brauchen beides. Freilich sind wir gezwungen, Konzepte im Umgang mit den steigenden Temperaturen und der zunehmenden Gefahr von Umweltkatastrophen zu erarbeiten, wie die verheerenden Überschwemmungen der letzten Wochen im süddeutschen Raum und somit fast vor unserer Haustür gezeigt haben.“ Dabei dürften wir nicht den Kopf in den Sand stecken und die dringend notwendige Decarbonisierung aus den Augen verlieren. „Der CO2-Ausstoß muss rapide gesenkt werden, damit der Weg der Klimaanpassung in einem angemessenen Tempo beschritten werden kann“, so Schmitt. Offenbar sei  vielen Menschen noch nicht klar, dass ein „Weiter-so“ mit den besten technischen Mitteln nicht mehr beherrschbar ist.
Was heißt das nun konkret für die Stadt Aschaffenburg? Dass insbesondere dem Verkehrssektor ein hohes Einsparungspotential innewohnt, hat die ÖDP Aschaffenburg oft betont. Weitere Maßnahmen zur CO2-Reduktion, die relativ schnell und unbürokratisch umgesetzt werden könnten wären: weniger nächtliche Beleuchtung, Einbahnstraßenring um die Innenstadt (eine Spur für PKWs, eine für Radfahrer) und höhere Parkhausgebühren.
Auf der Seite der Klimaanpassung brauchen wir für Hitzewellen neben einem Hitzeschutzplan v. a. mehr Grünflächen und schattenspendende Bäume. Schluss mit der Flächenversiegelung, dafür viel Grün. Von der Hansestadt Lübeck lässt sich hier einiges abschauen. Ein mehr an Grün federt nicht nur Hitzeperioden ab, sondern kommt den Städten auch in Zeiten von Starkregen zugute. Eine sogenannte Schwammstadt kann viel mehr Wasser aufnehmen als eine Stadt mit einem hohen Maß an versiegelten Flächen. Fangen wir also an, CO2 zu sparen und unsere Stadt für die Klimaveränderung zu ertüchtigen.
Katrin Bauer (Kreisschriftführerin)

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