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Pressemitteilung

B 26 oder Till Eulenspiegel hätte es nicht besser gekonnt

Die B26 wurde vierspurig ausgebaut und die Eröffnungsredner:innen lobten dieses teure Infrastrukturprojekt ausgiebigst. Mobilitäswende in Aschaffenburg: Fehlanzeige.

Man stelle sich vor: Da wird für Abermillionen Euro ein rückwärtsgewandtes Infrastrukturprojekt gebaut, das erhebliche Mängel aufweist. Bei der Eröffnung indes wird es als zukunftsweisend gefeiert und ausgiebigst gelobt. Dabei hatte der der ADFC in der Bauphase Bedenken geäußert und entsprechende Verbesserungsvorschläge gemacht, die alle – weil „Mann“ es ja besser weiß – in den Wind geschlagen wurden. Nun haben die Aschaffenburger den Schaden: Zwar können Autofahrer auf der vierspurig ausgebauten B 26 mit 70 km/h an Schönbusch vorbeibrausen, doch wer zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, hat das Nachsehen. Allein die Querung Schönbusch stellt einen Affront dar: viel zu schmal, hohe Schwellen und Pfosten inmitten des Fahrwegs (siehe Bild). Das ist wie das Eulenspiegelsche Rathaus ohne Fenster. Weiter stadtauswärts wird es noch besser. Während dem Autoverkehr vier Spuren zur Verfügung gestellt sind, müssen sich Fußgänger mit einer kläglichen Breite von 2,50 m zufrieden geben. Nach dem Friedhof wurde sogar wohlgemerkt bestehender Asphalt (!) zur Verschmälerung des Fahrtwegs weggerissen!
Die Ironie an der Geschichte: Statt eines Pfingstwunders erlebten viele Autofahrer, die in Schönbusch verweilen wollten, an Pfingsten ihr blaues Wunder, nämlich einen wahrhaften Verkehrsinfarkt. Die Ursache? Eine unliebsame Wahrheit. Zu viele Autos. Erstens in der Masse und zweitens für die Ampelanlage. Denn die Ampelanlage ist so programmiert, dass v. a. die gedachte Hauptachse, also die Darmstädter Straße sehr lange grün hat, damit der Verkehr fließt. Abbieger hingegen müssen sich mit einer äußerst kurzen Grünphase begnügen. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, bessere Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr zu schaffen?
Katrin Bauer (Kreisschriftführerin)

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