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Naturverträgliche Land- und Forstwirtschaft

Landwirtschaft ist in ihrer überwiegend konventionellen Form mit massivem Einsatz von Pestiziden und Chemie einer der Hauptquellen für schädliche Treibhausgase, Artensterben, verseuchte Böden und vergiftetes Grundwasser.
 
Eine naturverträgliche Landwirtschaft kann den urbanen Raum mit dem Land verbinden, Biologische Diversität hervorbringen, unsere Kulturlandschaft erhalten und mittels kurzer Transportwege durch frische Produkte die Gesundheit von uns allen nachhaltig verbessern.

Höfesterben stoppen
Die zurzeit betriebene Flächensubventionierung führt alle ökologischen Bemühungen ad absurdum. Sie ist mitverantwortlich für das Sterben der kleinen bäuerlichen Familienbetriebe. Die ÖDP will den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, von der nicht nur die Landwirte, sondern auch die Verbraucher und die Natur profitieren. Um dem Höfesterben entgegenzuwirken, muss die Subventionierung nach Flächengröße ersetzt werden durch Umstellungshilfen für industriell wirtschaftende Betriebe auf naturverträglichen Landbau und artgerechte Tierhaltung, sowie Prämien für den Erhalt der Kulturlandschaft und Bodenfruchtbarkeit.

Massentierhaltung abschaffen
Durch die industrielle Massentierhaltung entstehen große Mengen an Gülle, zusätzlich belastet mit Antibiotikarückständen und multiresistenten Keimen (MRSA), meistens ohne die erforderlichen Agrarflächen zur Ausbringung.
Dies führt zur Überdüngung der Böden mit steigenden Nitrat- und Stickstoffwerten. Immer mehr Grund- und Trinkwasser muss teuer und aufwendig gereinigt werden. Außerdem treibt es die Eutrophierung (Anreicherung mit Nährstoffen) vieler Gewässer voran, was zu verstärkter Algenblüte und zum Absterben der Biotope führt. Dies ließe sich durch eine bäuerliche Landwirtschaft mit maximal zwei Großvieheinheiten pro Hektar und artgerechter Tierhaltung vermeiden. Darüber hinaus sollten die Importe von Futtermitteln bspw. aus dem Amazonasregenwaldgebiet beendet werden.

Keine Gentechnik
Unser Land braucht starke und unabhängige Landwirte. Dies gelingt nur wenn sie eigenständig über ihr Saatgut verfügen können und in keiner Patentabhängigkeit mit einem Biotechnologie-Unternehmen stehen. Die vorhandene Vielfalt an Kulturpflanzen wird unwiderruflich zerstört, weil Gentech-Sorten die einheimischen Sorten verdrängen. Durch Wind und Wetter auf offenem Feld kreuzen sich genmanipulierte Pflanzen mit traditionellen Sorten. Einmal in unserer Umwelt freigesetzt, sind Sie weder rückhol- noch kontrollierbar. Die Auswirkungen der neu entstandenen rekombinierten Pflanzen auf die Ökosysteme sind nicht absehbar. Daher fordern wir ein striktes Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion.

Bienenkiller verbieten
Pestizide sind hauptverantwortlich für das größte Insektensterben der Geschichte. Die Gesamtmasse der Fluginsekten hat in den letzten 27 Jahren um über 75 Prozent abgenommen, die Hälfte der Wildvögel ist seit 1980 verschwunden.  

In Kombination mit Kunstdünger ist zwar kurzfristig mehr Ertrag zu erwirtschaften, jedoch nimmt die Bodenfruchtbarkeit und das Bodenleben Vegetationsperiode für Vegetationsperiode ab, bis der Boden schließlich vollends erodiert ist. So wird immer mehr Chemie benötigt, um den Ernteertrag konstant zu halten. Ein klassischer Teufelskreislauf mit ungutem Ende, zumal Pflanzen Resistenzen gegen Glyphosat und Co. Entwickeln.

Förderung der Solidarischen Landwirtschaft
Die solidarische Landwirtschaft erfüllt alle oben genannten Forderungen. Sie basiert auf dem Prinzip, dass Bürger bei ihrem Bio-Landwirt des Vertrauens Gemüsekisten abonnieren und ihm somit auch in Zeiten schlechter Ernte eine sichere Existenzgrundlage ermöglichen. Für die Abonnenten ergibt sich der Vorteil durch frische saisonale Produkte mit kurzem Transportweg. Ein reger Austausch mit dem Landwirt sowie die Besichtigung des Hofes ist fester Bestandteil dieser Kooperation.

"Essbare Städte" und Gemeinschaftsgärten
Gartenbau kann auch im Vorgarten stattfinden. Die allgemeine Bepflanzung und Kultivierung von Grünflächen in Städten ist zu begrüßen.

Wälder regenerieren
Bedingt durch die viel zu trockenen letzten Jahre, welche die Ausbreitung des Borkenkäfers begünstigten, leidet und stirbt ein Großteil des deutschen Waldes. Perspektivisch müssen die Fichtenmonokulturen einem an unsere Klimazone angepassten Mischwald weichen.